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Kornfeldstrasse 85
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News
Reisebericht Sachham Nepal Herbst 2024 Download
Liebe Freundinnen und Freunde von Sachham Nepal
In diesem Herbst war ich in Begleitung von Christoph Sigrist fünf Wochen in Nepal.
Kurz vor unserer Abreise erreichten uns, einmal mehr, schreckliche Bilder aus Nepal. Für die Jahreszeit unüblich starke Regenfälle, im Kathmandutal bis nach Kavre, haben die Flüsse stark anschwellen lassen. Teile von Kathmandu sowie südliche Landesteile waren von starken Überflutungen betroffen. Deutlich mehr als 200 Menschen haben ihr Leben verloren, und sämtliche wichtigen Strassenverbindungen waren unterbrochen. Glücklicherweise waren unsere Projekte nicht betroffen, einzig das Hostel von Laxmi Pratisthan in Kanda wurde durch eindringendes Wasser beschädigt. Vier Unterkünfte müssen dort dringend renoviert werden. Zum Glück kam keine der 150 Personen vor Ort zu Schaden. Auch diese Katastrophe macht deutlich, wie schwierig gerade für die arme Bevölkerung das Leben in Nepal ist.
Zu Beginn unserer Reise haben wir uns einen langjährigen Wunsch erfüllt, das Trekking von Muri zum Dhaulagiri und durch das Hidden Valley nach Mustang - es war in jeder Hinsicht grandios! Etwas müde, aber voller Energie, haben wir uns nach der Rückkehr in Kathmandu an die Arbeit gemacht.
Alle unsere Projekte, das Schulprogramm, Sachham Home und das Textile Training Center verlaufen gut und entwickeln sich positiv. Und die Kooperation mit Laxmi Pratisthan, die von der Botschaft sehr begrüsst wird, ermöglicht es, unser Engagement punktuell zu verstärken und, wo sinnvoll, weiter zu vernetzen.
Die Übergabe der Diplome an die Absolventinnen der zurückliegenden Kurse hat bereits vor unserem Trekking stattgefunden. Wir durften 10 Frauen das Basic und 7 Frauen das Advanced Zertifikat überreichen. Eine der Frauen, Pabitra KC Khatri, hat bereits ein eigenes kleines Geschäft in Koteshwor eröffnet. Für sie werden wir den laufenden Kredit mit 16% Zinsen durch ein Sachham Darlehen ablösen. Die anderen Ladenbesitzerinnen sind nach wie vor erfolgreich, können ihre Geschäfts- und Lebenskosten erwirtschaften und, wo nötig, auch die Darlehen zurück zahlen. Mit einem Darlehen von Sachham haben bis heute 4 Frauen ein eigenes Geschäft eröffnet. Von den 46 Absolventinnen des Advanced Kurses haben zudem 14 Frauen eine bezahlte Arbeit gefunden.
Wir haben mit Bishnu Tamang und Krishna Gautam über mögliche Gründe gesprochen, die es den übrigen Frauen erschweren ins Erwerbsleben einzusteigen. Sehr häufig sind Erziehung und Betreuung ihrer Kinder in der Verantwortung der Frauen - ihre Männer arbeiten im Ausland, sind Überland-Busfahrer, Erntehelfer und dadurch nicht oder kaum zu Hause. Dies verunmöglicht den Frauen, einer vollen Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Mit dem Projekt der Produktion von Sanitary Pads für ShantiMed Nepal, dem Projekt von Ruth Gonseth in Ratnanagar/Chitwan, haben wir genau diese Frauen erreicht und zehn von ihnen die Möglichkeit gegeben, zeitlich flexibel zu arbeiten. Wir haben beschlossen, diese positive Erfahrung zu nutzen und auch weiterhin textile Aufträge zu akquirieren (ich habe bereits im letzten Jahresbericht darüber geschrieben). Dieser Schritt bedeutet, dass wir, ergänzend zu Bishnu Tamang, eine weitere Fachperson benötigen, die Erfahrung mit Grossproduktionen hat und die Frauen entsprechend anleiten kann. Zudem benötigen wir eine grössere Lokalität. Mit den aktuellen, sehr schönen Räumlichkeiten in Jadibuti stossen wir ja bereits bei den Kursen an unsere Grenzen. Da unser Training mittlerweile in fast ganz Kathmandu bekannt ist und wir durch Mund zu Mund Propaganda genügend Anmeldungen erhalten, können wir auch Räumlichkeiten zu finanziell gleichen Konditionen in der ‚zweiten Reihe’ mieten.
Gleichzeitig sehen wir im weiteren Schritt Massenproduktion anzubieten auch das Modul 3 unserer Ausbildung (Advanced+), in dem wir den Teilnehmenden zusätzliches Wissen über Massenproduktion vermitteln. Da wir mit der Produktion auch Einnahmen generieren, werden die fürs das Budget relevanten Ausgaben überschaubar sein.
Inzwischen pflegen wir die Zusammenarbeit mit einer staatlichen Zertifizierungsorganisation, welche unseren Kursteilnehmerinnen des Advanced Kurses ermöglicht, auch ein staatlich anerkanntes Diplom zu erlangen. 12 Frauen aus den zurückliegenden Kursen werden in den kommenden Tagen ihr Diplom erhalten.
Im Rahmen unserer Kooperation mit Laxmi Pratisthan waren wir mehrere Tage im Süden der Bagmati Provinz (Chitwan, Ratnanagar und Kanda). Wir haben das Hostel von Laxmi Pratisthan mit inzwischen 130 Kindern und Jugendlichen besucht, das leider durch die starken Regenfälle und eindringendes Wasser beschädigt wurde. Wir haben entschieden, die dringend notwendigen Renovationsarbeiten finanziell zu unterstützen.
Dank einer grosszügigen Spende der Lions Frauen Kunsthalle Basel, können wir der angegliederten Schule in Kanda eine Lehrkraft für die achte Klasse finanzieren. Mit der Einführung der achten Klasse wird es möglich sein, dass die Kinder auch an dieser Schule einen ersten staatlichen Abschluss machen können.
Am 22. Oktober waren wir auf Einladung der Schweizer Botschafterin, Frau Dr. Danielle Meuwly und Usha Bhandari, Projektleiterin diverser EDA Entwicklungsprojekte, in die Botschaft eingeladen. Wir hatten einen sehr angeregten Austausch über unsere aktuellen Aktivitäten, vor allem über das geplante Ausbildungsprojekt von Gemeindeschwestern (Health-Worker) in Kanda. Es ist uns gelungen, Frau Meuwly von der Projektidee zu überzeugen. Wir haben ihre Zusage für fachliche und organisatorische Unterstützung bei der Realisierung. Grosse Sorgen bereitet Frau Meuwly jedoch der geplante Sparschnitt des Bundes, welcher ihr noch nicht erlaubt, finanzielle Zusagen zu machen. Sie betont mit Besorgnis, dass diese Sparmassnahmen die nach wie vor dringend notwendige Entwicklungsarbeit massiv gefährden.
Im Rahmen unserer Reise nach Kanda haben wir mit Ruth Gonseth im Spital von Ratnanagar detaillierter über Ausbildung von Gemeindeschwestern gesprochen. Gemeinsam mit der Organisation Shanti Med wollen wir ein Ausbildungsprojekt für Frauen aus der Region schaffen, das vor allem der lokalen, unterversorgten Chepang Bevölkerung zugut kommen soll.
In einem ausführlichen Artikel in der Kathmandu Post vom 31.10.24, wird auch auf die mangelhafte psychiatrische Gesundheitsversorgung speziell für Jugendliche hingewiesen. Ein Bericht des National Mental Help Survey Nepal 2020 macht zudem die Dringlichkeit ambulanter Hilfe deutlich.
In diesem Jahr schliessen die ersten Jugendlichen ihre Berufsbildung im Rahmen des INSURE Programms ab. Drei Jugendliche in Kathmandu und zwei Jugendliche in Chitwan werden ihren Abschluss in Hotelmanagement machen. Sehr erfreulich ist, dass die meisten von ihnen bereits Jobangebote haben. Neu werden in diesem Jahr 7 männliche Jugendliche im Rahmen des INSURE Programms in verschiedenen Berufen (Hotel Mgmt, IT, Engineering) ihre Ausbildung beginnen.
Ab kommendem Jahr werden auch viele Mädchen die Schule abschliessen können.
Die Herausforderungen bestehen darin, ihnen dieselben beruflichen Möglichkeiten in einem sicheren Umfeld anzubieten. Zudem, als den ersten aus ihrer Dorfgemeinschaft in Kanda, diese Berufsmöglichkeiten auch aufzuzeigen und sie zu ermutigen, den Schritt in eine Berufskarriere zu wagen.
Die Jugendlichen, die wir im Sachham Home betreuen, entwickeln sich durchwegs positiv. Der Schulwechsel hat sich als sehr gut für ihre Motivation und schulischen Leistungen herausgestellt. Nabina hat im kommenden April ihre Examen nach der 10 Klasse. Ein grosser Schritt in Richtung Berufsbildung. Da ihr Ziel nach wie vor ist, in die Armee einzutreten, werden wir eine passende zweijährige Ausbildung suchen, damit ihre Chancen für eine Rekrutierung gut sind. Ramita ist zurück mit ihrer Citizenship-Card und seit drei Monaten in einem Textiltraining von ‚Rokpa‘ das ihr sehr entspricht.
Scholarship Program: Wir haben einige wenige Austritte und 9 Neueintritte. Insgesamt unterstützt Sachham in diesem Jahr 65 Kinder und Jugendliche im Scholarship Program bei Aus- und Berufsbildung. 2-3 Schüler*innen sind im Level 10-12 und werden zeitnah in eine Berufsausbildung oder eine weiterführende Ausbildung übertreten.
Die gestiegenen Schulkosten bedingen, dass wir das Budget für das laufende Jahr entsprechend anpassen müssen.
Fazit: Die stabile und positive Entwicklung aller Projekte ist das Ergebnis unserer Zusammenarbeit mit Laxmi Pratisthan. Das gesamte Team um Krishna Gautam arbeitet hervorragend, zielorientiert und kostenbewusst. Dies erlaubt uns, das Projekt in Kanda in Angriff zu nehmen und damit auch ausserhalb von Kathmandu aktiv zu werden.
Wir wünschen Ihnen allen besinnliche Weihnachten und ein hoffentlich friedvolles 2025
Kathmandu/Basel im November 2024 Andreas Hänggi
Sachham Newsletter October 2023
Dear friends of Sachham Nepal,
Our second stay this autumn was all about consolidating what has been achieved so far and initiating the next steps for the development of the Training centre. The first ideas were already communicated to us in the summer by those responsible in Kathmandu. But as is so often the case, other ideas came to the fore during the discussions on site. But first things first...
The tourists are back, and everyday life has returned to normal. Life is still difficult for the needy. They are hardly benefiting from the upturn. In addition, the effects of the global economic crisis, especially the high cost of energy, are hitting the poorest most severely: 1 litre of petrol now costs 180 npr, currently CHF 1.22. To understand what this means: a nurse earns around 20,000 - 25,000 npr, which corresponds to around CHF 140 - 170. The cost of a tankful of petrol is thus about 1/3 of the nurse’s salary. Similarly, the price of gas, so important for daily needs, is very high.
As I am still in close contact with those responsible on the ground throughout the year, I did not encounter any unpleasant surprises on this trip either. All projects - the school programme, the Training centre and Sachham home - continue to develop positively.
In the Training centre, on 1 October 2023, seven women completed the Advanced course and 13 women completed the Basic course. All participants from the Basic course will also take part in the Advanced course. For the new Basic course, the organisers have selected 15 women from a large number of applications. This is almost double the number we originally planned for, and there are hardly any 'drop outs', as there were with the first courses. This shows us that this training programme meets a great need.
It is more than pleasing that all 7 graduates of the Advanced course have found an outlet: three women have found a job; three women have opened their own business; and one woman is working from home.
We had intensive discussions with the three women who have opened their own business. Each of them opened their business on their own initiative and financed it themselves, mostly with money borrowed from family members, but also with loans that weigh heavily on them. The relationship of trust built up during the courses facilitates addressing these issues and seeking solutions with all the women concerned. For example, by helping to replace credits at usurious rates with regular loans The businesses are located in different parts of the city, some close to our Training centre, in Jadibuti and 'Pepsi Cola', as well as in Swayambunath, which is much further north. The background for each business launch is different, but the women are familiar with the needs of their customers and have enough orders to make a living. They are all in contact with Sachham and want to stay that way. Bishnu Tamang, our teacher, is also doing an excellent job in this area. This is a good starting point for building a network around our Training centre with these and other small shops. It is more than pleasing that after just two years, we are able to exploit the work done at the Training centre in such a sustainable way.
With the school programme we are currently financing 55 children and young people. Through our cooperation with Laxmi Pratisthan we are supporting four young people who are completing their training in hotel management. In the coming year, more young adults will be joining them to continue their training in Kathmandu: two engineers, two nurses, a journalist and a hotel manager. In this way we will further extend our sector of vocational training.
Sachham home: the development of our young people also continues to be very promising. The three girls and Kiran are making good progress in both their academic and personal development. Ramita, now of age, is currently in her home village in western Nepal in order to obtain the documents for her citizenship. On her return, she will start vocational training.
Sachham Nepal (the original organisation): in the last few days of my stay, we were able to initiate the final necessary steps for the cessation of activity and subsequent dissolution of Sachham NGO.
The team around Krishna Gautam - now supported by the new Board - is doing excellent work, taking on a great deal of responsibility and demonstrating through its commitment on the ground that our trust continues to be more than justified.
The current year will soon be coming to an end. We would like to thank you for your generous donations this year and, of course, we continue to depend on your goodwill and support in every form.
We wish you a peaceful end to the year, good health and hopefully a more peaceful 2024.
Kathmandu/Basel October 2023 /
Sachham Jahresbericht 2022/23
Auch in diesem Frühjahr war ich im Auftrag von Sachham für knapp zwei Monate in Nepal. Inzwischen sind mir Arbeit und Leben in Kathmandu vertrauter, trotzdem staune ich immer wieder über dieses Land mit seinen Eigenheiten.
Die Touristen sind zum Teil zurück, und das Leben hat sich etwas normalisiert. Am schwierigsten ist es nach wie vor für die bedürftigen Menschen. Diese profitieren kaum vom Aufschwung und zusätzlich belasten die Auswirkungen der globalen ökonomischen Krise die Ärmsten, in einem armen Land, am meisten (die nepalesische Rupie hat im Verlauf eines Jahres 15% zum chf verloren).
Da ich das ganze Jahr über mit den Verantwortlichen vor Ort in engem Kontakt stehe, erwarten mich keine Überraschungen. Alle Projekte - das Schulprogramm, das Trainings Center und Sachham home - verlaufen bzw. entwickeln sich positiv.
Im Trainigs Center konnten wir am 14. März 2023 5 Frauen zum Abschluss des Advanced Kurses und 12 Frauen zum Abschluss des Basis Kurses das Diplom überreichen. Alle Teilnehmerinnen aus dem Basis Kurs werden auch den Advanced Kurs besuchen. Dies ist ein grosser Erfolg, da die Verantwortlichen zuerst das Bewusstsein dafür schaffen mussten, dass die Ausbildung nicht allein mit Basiswissen abgeschlossen ist.
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen zeigen uns, dass es für Bedürftige kaum qualitativ gleichwertige Angebote in Kathmandu gibt. Dass die Bereitschaft der Frauen da ist, ihre Ausbildung fortzusetzen, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, ist für uns Motivation, auf unserem Weg weiter zu gehen.
Überaus erfreulich ist, dass alle 5 Absolvent-innen des ‚Advanced Kurses‘ dank unseren guten Kontakten zum lokalen Gewerbe, ein Stellenangebot mit gu-tem Lohn haben.
Inzwischen liegen bereits 11 Anmeldungen für den nächsten Kurs vor. Auch dies ein Zeichen, dass sich die positiven Feed-backs herumsprechen…
Dank unserer Kooperation mit Laxmi Pratisthan und privaten Beziehungen, konnten wir Kontakt zu einer Organisation aufnehmen, die zinslose Kredite an Frauen vergibt, welche ein eigenes Geschäft aufbauen wollen. Dies ist ein wichtiger Schritt, unsere Ausbildungsarbeit weiter nachhaltig zu verankern.
Sowohl mit Frauen aus dem Trainingsprogramm, als auch mit Eltern und ihren Kindern aus dem Schulprogramm, haben wir Gespräche geführt. Wir wollten mehr über die Gründe erfahren, weshalb die Familien unsere Hilfe in Anspruch nehmen (müssen). Zudem war uns ein Anliegen, die Menschen über Hoffnungen und Ziele, welche sie an die Hilfe knüpfen, sprechen zu lassen. Diese Gespräche werden uns erlauben, unsere Hilfe noch besser auf die Bedürfnisse auszurichten.
Ein erstes Ergebnis aus den Gesprächen: Die Planung eines weiteren Kursmoduls mit dem Schwerpunkt ‚Fashion‘, das den Teilnehmerinnen aktuelle Trends vermittelt. Diesen Kurs werden wir in Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe anbieten. Erste Kontakte haben wir mit einem Schneider geknüpft.
Im Schulprogramm unterstützen wir aktuell 55 Kinder und Jugendliche. Einige Familien, die durch die schwierige Zeit von COVID-19 unterstützt werden mussten, sind nicht mehr auf unsere Hilfe angewiesen. Einige Jugendliche haben ihre Ausbildung abgeschlossen und sind erfreulicherweise im Berufsleben angekommen. Dies gibt uns Raum, neuen Familien zu helfen, wie auch Jugendliche aus dem Schulprogramm von Laxmi Pratisthan bei ihrer Berufsausbildung zu unterstützen.
Sachham home: Anjali Shresta, die Verantwortliche für die fünf Jugendlichen, ist Mutter eines Buben geworden. Es geht ihr und ihrem Kind gut.
Die Jugendlichen wohnen inzwischen in einer neuen geräumigen Wohnung wo sie, gut begleitet, viel Verantwortung für den eigenen Alltag übernehmen. Auch dieser Lernprozess ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in ihre Selbständigkeit. Auch Entwicklung und schulische Leistungen der Jugendlichen sind weiterhin erfreulich.
Auch in diesem Jahr müssen wir uns mit diversen administrativen und organisatorischen Themen beschäftigen. So wie sich unsere Projekte auf der einen Seite erfreulich entwickeln, sind die Fortschritte im organisatorischen/administrativen Bereich eher zäh.
Sachham Nepal (ursprüngliche Organisation): Die weiterführenden Schritte, Inaktivität der NGO Sachham und spätere Auflösung, ziehen sich in die Länge, was viel Zeit und Energie für alle von uns bedeutet. Aber es geht in kleinen Schritten vorwärts und beeinträchtigt unsere tägliche Arbeit in den Projekten nicht.
Sachham helping hands (neue Organisation): Leider mussten wir in der Diskussion mit den Verantwortlichen vor Ort feststellen, dass auch das Board unserer zweiten Organisation personell teilweise neu aufgestellt werden muss. Nicht alle Mitglieder entsprechen den aktuellen Anforderungen. Mit Unterstützung unseres neuen Anwalts, konnten wir die notwendigen Mutationen, unter Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien, in kurzer Zeit umsetzen.
Das neue Board in Nepal setzt sich neu wie folgt zusammen: Krishna Gautam (geschäftsführend), Bhairab Prasad Pandey (Buchhaltung), Gauri Gautam, Hari Krishna Shrest, und Arjun Chaulagain.
Das neue Team in Kathmandu arbeitet hervorragend, übernimmt viel Verantwortung und zeigt durch seine Arbeit vor Ort, dass unser Vertrauen mehr als gerechtfertigt ist.
Kathmandu / Basel, April 2023
Andreas Hänggi
Sachham Newsletter Oktober 2022
Ein bewegtes Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das uns alle wie auch Sachham Nepal, vor nicht gekannte, grosse Herausforderungen gestellt hat.
Dennoch gibt es auch heute wieder sehr viel Erfreuliches und Positives zu berichten. Aber der Reihe nach:
Am 7. März haben wir wie geplant mit dem ersten Basiskurs für 9 junge Frauen aus bescheidenen Verhältnissen im Textile Training Center gestartet. Parallel dazu hat uns das Community Action Center (CAC), eine nepalesischen NGO, kontaktiert. Die Verantwortlichen des CAC fragten nach, ob wir auch für bedürftige Frauen, meist ehemalige Prostituierte ohne Schulabschluss, Kurse anbieten würden. Aus dieser Anfrage entstand inzwischen eine gute Kooperation mit dieser NGO. Das CAC bezahlt Sachham NPR 5'000 pro Teilnehmerin. Dieser Betrag ist (noch) nicht kostendeckend, trägt aber dazu bei, dass wir mittelfristig das Textil Training Center selbsttragend führen können. Parallel zum ersten laufenden Kurs konnten wir einen Basiskurs für 9 Frauen anbieten, der vor wenigen Tagen mit der Diplomübergabe an 6 Teilnehmerinnen abschloss. 6-7 Teilnehmerinnen aus beiden Kursen werden Mitte Oktober mit dem Advanced Training beginnen. Parallel dazu führen wir einen weiteren Basiskurs für 14 Frauen, in Zusammenarbeit mit dem CAC durch.
Ende Mai ist unser Vertreter in Kathmandu, Gyanu Mainali, unerwartet, aus familiären Gründen für unbestimmte Zeit nach Ungarn gereist. Obwohl Gyanu seine Arbeit virtuell sehr verantwortungsbewusst weitergeführt hat wurde klar, dass wir vor Ort in Kathmandu einen Stellvertreter finden müssen.
Ende Juni haben wir durch unsere Bank in Kathmandu erfahren, dass das Nepal Konto von Sachham aufgrund fehlender Dokumente gesperrt wurde. Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass der langjährige, diesen Frühling von mir suspendierte Anwalt von Sachham seine Aufgabe über die vergangenen Jahre nur ungenügend wahrgenommen hatte. Es galt, umgehend mit allen Schulen Kontakt aufzunehmen und um Geduld für die Bezahlung der Schulgebühren zu bitten.
In dieser schwierigen Situation kam uns die Kooperation mit Krishna Gautam von Laxmi Pratisthan und unsere zweite Organisation, Sachham helping hands, Trägerorganisation des Textile Training Center zu gut. Wir haben im letzten Jahresbericht ausführlich darüber informiert.
Krishna Gautam erklärte sich sofort bereit, sämtliche Aufgaben von Gyanu Mainali zu übernehmen. Er ist mit grossem Engagement und der Unterstützung seines Anwalts von Laxmi Pratisthan daran, die für Sachham notwendigen Dokumente beizubringen. Dank Sachham helping hands, konnten wir auch dringend notwendige Schul- und Prüfungsgebühren sowie Löhne bezahlen.
Fazit dieses Jahres: Der Erfolg des Trainingsprogramms für junge Frauen und Frauen aus schwierigen Verhältnissen übertrifft unsere Erwartungen, die wir für das erste Projektjahr hatten bei weitem. Bis Ende Jahr werden etwa 20 Frauen das Basistraining und 6-7 Frauen das Advanced Programm mit Zertifikat abgeschlossen haben. Bis heute haben drei Frauen durch das Programm eine eigene Arbeitsstelle antreten können. Zusätzlich konnten wir sicherstellen, dass auch das Schulprogramm für die 68 Kinder und Jugendlichen weitergeführt werden kann.
Wir haben diese schwierige Situation dazu genutzt, Sachham formell beim Social Welfare Councel zu registrieren und somit die Gewissheit haben, dass wir unsere dringend notwendige Arbeit auch in Zukunft weiterführen können. Durch die Kooperation mit Laxmi Pratisthan haben wir einen sehr verlässlichen Partner an unserer Seite, mit dem wir unsere Projekte gezielt weiterentwickeln können.
Auch der Trägerverein von Sachham in der Schweiz hat ein arbeitsintensives Jahr hinter sich. Kathrin Baumgartner wurde an der diesjährigen Mitgliederversammlung als Präsidentin verabschiedet. Wir freuen uns sehr, dass Christoph Sigrist als neuer Präsident ihre Nachfolge angetreten hat. Er ist sowohl mit Nepal als auch mit der Arbeit von Hilfswerken sehr vertraut. Seine Erfahrung wird positiven Einfluss auf die weitere Entwicklung von Sachham haben.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem kurzen Bericht einen weiteren Einblick in unsere Arbeit von Sachham in Nepal gegeben zu haben und danken Ihnen für Ihre grosszügige Unterstützung, auch in diesem schwierigen Jahr. Selbstverständlich sind wir auch weiterhin auf Ihr Wohlwollen und Ihre Hilfe in jeder Form angewiesen.
Wir wünschen Ihnen schöne Festtage und Gesundheit in einem hoffentlich friedvollen Neuen Jahr.
Basel und Kathmandu im Oktober 2022
Jahresbericht Sachham Nepal 2021/22
Anfang März stellte sich mir die Frage, ob ich, trotz unsicherer, kriegerischer Lage in Europa und immer noch hoher Inzidenz von COVID-19, nach Nepal reisen sollte.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich jedoch für die Reise, da die Auswirkungen dieser beider Krisen auch in Nepal massiv zu spüren sind: Der Tourismus hat sich noch nicht gänzlich erholt, und die stark angestiegenen Energiepreise machen der Bevölkerung zusätzlich schwer zu schaffen. Besonders arme Menschen leiden sehr darunter.
Zusätzlich belastet die Menschen in Nepal in dieser Zeit auch Unsicherheit, ob sie auch weiterhin auf Hilfe und Unterstützung aus Europa zählen können. Gerade deswegen war es mir wichtig, persönlich vor Ort zu sein und unser Team in Nepal zu unterstützen.
Trotz all dieser schwierigen Begleitumstände gibt es jedoch auch dieses Jahr viel Positives zu berichten:
Den Kindern und Jugendlichen im Sachham Home in Kathmandu geht es gut. Sowohl deren persönliche Entwicklung als auch ihre schulischen Leistungen sind sehr erfreulich.
Im neuen Haus in Nayapati haben sich die vier Mädchen und ihr Bruder sehr gut eingelebt. Im neuen Daheim ist viel mehr Eigenverantwortung gefordert. Alle sind gut eingebunden und beteiligen sich an den täglichen Aufgaben im Haushalt und bei den Gartenarbeiten.
Anjali Shresta, unterstützt von den Mitarbeitern des Teams, kümmert sich sehr gut um die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen.
Auch unser Schulprogramm entwickelte sich im zurückliegenden Jahr sehr erfreulich. Ich habe bereits im letzten Jahresbericht darüber geschrieben. Inzwischen unterstützen wir 68 Kinder und Jugendliche und entlasten damit deren Familien finanziell erheblich. Da einige der Schülerinnen und Schüler inzwischen im Level 11 und 12 sind, stellt sich die Frage nach weiterer finanzieller Unterstützung für ein weiterführendes Studium von talentierten Jugendlichen. Gemeinsam sind wir daran, die nötigen Kriterien für eine faire Selektion von Talenten zu definieren. Und hier in der Schweiz geht es primär darum, die finanziellen Voraussetzungen für mögliche Studien zu schaffen.
Sehr erfreulich verläuft auch die Entwicklung im Textile Training Center. Im vergangenen November ist Celina Scheiber nach Nepal gereist, um gemeinsam mit Gyanendra Mainali und Krishna Gautam, unserem Partner von Laxmi Pratisthan, den Aufbau eines textilen Berufsbildungs- und Trainingscenters zu organisieren.
Da wir mit diesem Projekt nachhaltige Ziele verfolgen und mit Einnahmen daraus eine teilweise Unabhängigkeit von Spenden erreichen wollen, war es notwendig, eine weitere Organisation in Nepal zu gründen. Dieses Vorgehen, in regem Austausch mit den Verantwortlichen des EDA in der CH-Botschaft, war unumgänglich, da Sachham als NGO keine Einnahmen generieren darf.
Die neue Organisation ‚Sachham Nepal helping hands‘ ist als NPC beim nepalesischen Social Welfare Board registriert. In nächster Zeit wird es uns dank Zertifizierung möglich sein, offizielle nepalesische Fähigkeitsausweise auszustellen. Unter dem Dach dieser Organisation werden wir auch weitere Projekte zur Berufsbildung realisieren können.
Das Team um Celina Scheiber hat in kurzer Zeit eine geeignete Lokalität in Koteswor/Jadibuti gefunden, diese mit 9 Ausbildungsplätzen eingerichtet und mit Bishnu Tamang eine kompetente Lehrerin angestellt. Am 7. März haben wir das Projekt mit dem ersten Lehrgang für 9 Frauen aus finanziell und sozial schwierigen Verhältnissen gestartet. Wir haben schon bald feststellen können, dass die Ausbildung alleine, trotz hoher Motivation der Teilnehmerinnen, nicht ausreichen wird, ihre Situation nachhaltig zu verbessern. Deshalb unterstützen wir die Teilnehmerinnen durch Gespräche bei der Lösung ihrer alltäglichen Probleme. Zusätzlich vernetzen wir uns mit anderen Projekten mit dem Ziel, textile Kleinaufträge zu akquirieren, die den Teilnehmerinnen künftig ein kleines zusätzliches Einkommen ermöglichen. Aktuell und konkret geht es um ein Gesundheitsprojekt, das Menstruations-Pads an bedürftige Frauen verteilt, die in unserem Textile Training Center produziert werden.
Sehr erfreulich ist auch, dass wir mit unseren verschiedenen Aktivitäten und durch aktive Kommunikation auch das Interesse von nepalesischen Privatpersonen geweckt haben. Wiederholt wurden wir angesprochen und gefragt, wie sie sich aktiv beteiligen und an der Entwicklung von Sachham mitarbeiten können – dies werten wir als erfolgversprechende erste Schritte, auch in Nepal eine breitere Trägerschaft aufzubauen.
Unsere Erfahrungen im zurückliegenden Jahr bestärken uns darin, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Das Team in Kathmandu übernimmt viel Verantwortung und zeigt durch seine Arbeit vor Ort, dass unser Vertrauen mehr als gerechtfertigt ist.
Kathmandu und Basel, 1. Mai 2022
Andreas Hänggi
Generalversammlung 2022
Unsere diesjährige Generalversammlung wird am Freitag 10. Juni 2022 stattfinden.
Wann und wo: 18:00 im Museumsbistro Rollerhof, Münsterplatz 20, 4051 Basel.
Kathrin Baumgartner wird nach 8 Jahren intensivem Engagement ihr Amt als Präsidentin abgeben. Es freut uns, dass sie weiterhin im Vorstand aktiv mitarbeiten wird.
Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir mit Christoph Sigrist einen kompetenten Nachfolger als Präsidenten gewinnen konnten.
Bei dieser Gelegenheit werden wir zudem viel Neues und Positives über die Entwicklung von Sachham und den Aufbau unseres Textil Training Centers berichten können.
Wir freuen uns, viele von Euch begrüssen zu dürfen.
Newsletter zum Jahresende 2021
Liebe Freundinnen und Freunde von Sachham Nepal,
Ein weiteres bewegtes Jahr geht zu Ende und wir haben, trotz weltweiter Pandemie mit schwerwiegenden Folgen in Nepal, viel Positives über die Entwicklung von Sachham zu berichten. Das Wichtigste ist, alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sachham sind gesund und wohlauf.
Das neue Team hat sehr gut zusammengefunden und arbeitet mit grossem Elan. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben nach und nach viele kleine organisatorische Dinge optimiert, sodass die Unterstützung vor Ort für die Kinder und Jugendlichen noch besser und wirkungsvoller ankommt. Sowohl Hilfe von Sachham Home als auch vom Scholar Program konnten wir konsolidieren und zum Teil auch deutlich ausbauen. So profitieren heute 56 Kinder und Jugendliche und deren Familien von der Unterstützung durch unseren Verein.
Auch die finanzielle Situation von Sachham hat sich stabilisiert, und unser Budget ist, dank all Ihrer grosszügigen Spenden, für die kommenden Monate gesichert. Dies erlaubt uns auch, das Projekt einer Textil-Lernwerkstatt jetzt konkret anzugehen. Celina Scheiber ist als Fachperson seit November in Kathmandu und arbeitet intensiv mit Gyanu Mainali zusammen am Aufbau des Projektes: Sie haben das bestehende Netzwerk in Kathmandu genutzt, weitere Kontakte geknüpft, Inserate zu vergünstigten Konditionen geschalten und letztlich eine geeignete Werkstattleiterin gefunden. Bishnu Tamang bringt alle Voraussetzungen für diese Stelle mit und fügt sich auch sehr gut in das bestehende Team ein. Gemeinsam mit ihr hat Celina ein 4-stufiges Schulprogramm entwickelt, das mit einem offiziellen Zertifikat abgeschlossen wird. Dank unserem Kontakt mit der CH-Botschaft und der beratenden Unterstützung von Usha Bhandari, Projektverantwortliche der Botschaft, wird das Programm vom offiziellen ‘Testing Board’ in Nepal validiert.
Damit sich die Lernwerkstatt mittelfristig selbst tragen kann, werden wir das Kursprogramm offen ausschreiben und zu einem marktüblichen Preis anbieten. Aus diesem Grund werden wir die Lernwerkstatt als eigenständiges Projekt bei den nepalesischen Behörden anmelden. Familien, die sich diese Ausbildung für ihre jugendlichen SchulabgängerInnen nicht leisten können, unterstützen wir entsprechend der Hilfe in unserem Scholar program indem Sachham die Kurskosten übernimmt. In diesem Projekt investieren wir in die Entwicklung des Programms mit dem Ziel, dass es sich mittelfristig selbst trägt und unabhängig von Spenden aus dem Ausland wirken kann.
Im Moment sind wir auf der Suche nach dem richtigen Kurslokal. Bei der Einrichtung können wir, auch wieder dank guter Kontakte, von der Unterstützung durch das ‘House of Heart’ profitieren. Wir erhalten 4 revidierte, manuelle Nähmaschinen, sodass wir im Moment nur drei moderne elektrische Nähmaschinen und eine Bügelanlage anschaffen müssen.
Als nächstes braucht es eine auf die Bedingungen in Nepal angepasste Öffentlichkeitsarbeit, um die passenden Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer zu finden. Auch da werden wir unsere guten Kontakte nutzen können, sodass wir, wenn alles optimal läuft, gegen Ende Januar mit dem ersten Kurs ‘Basic level 1, Tailoring’ starten können. Dieser wird 3 Monate dauern, gefolgt vom ‘Advanced level 2, Tailoring’. ‘Fashion Desing & Pattern, level 1 und 2, runden das gesamte Lernprogramm ab. Die gesamte Ausbildung für das Zertifikat dauert gesamthaft ein Jahr. In einer Anfangsphase werden wir mit max. 5 – 6 Teilnehmenden starten, um dann bis max. 8 Personen zu erweitern.
Alle Beteiligten sind hoch motiviert und freuen sich auf diese neue Herausforderung.
In der Hoffnung, Ihnen mit diesem kurzen Bericht Einblick in unsere Arbeit zu geben, danken wir Ihnen für Ihre grosszügige Unterstützung von Sachham im vergangenen Jahr. Selbstverständlich sind wir auch weiterhin auf Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung in jeder Form angewiesen.
Wir wünschen Ihnen schöne Festtage und Gesundheit im neuen Jahr
Mit herzlichen Grüssen
Kathrin Baumgartner Celina Scheiber Andreas Hänggi
Basel, 18. Dezember 2021 I Andreas Hänggi
Jahresbericht 2020 / 2021
Das zurückliegende Jahr in Nepal war geprägt von einem langen und harten Lockdown, welcher der Bevölkerung stark zugesetzt hat. Unterstützung der Kinder und zusätzliche Hilfe zu organisieren war ohne Präsenz vor Ort schwierig. Es ist uns und den Menschen in Kathmandu jedoch gelungen, Sachham durch diese schwierige Zeit zu bringen. Wir haben aber auch erkennen müssen, dass nach mehr als einem Jahr, unsere Präsenz vor Ort dringend nötig ist. Wir haben viele Bitten um Unterstützung erhalten, die wir nicht aus der Ferne beantworten wollten und konnten.
Am dringlichsten war jedoch, eine Lösung für die gesamte Neuorganisation von Sachham in Nepal zu finden, wissend, dass Kathrin nicht mehr in der ursprünglichen Form aktiv sein wird.
Deshalb haben Kathrin und ich uns entschlossen, diesen Frühling nach Nepal zu fliegen, um all die anstehenden Fragen zu klären und eine tragende Neuorganisation aufzubauen.
Unsere Herausforderungen bestanden in erster Linie darin, die aktuelle Situation zu erfassen und zu verstehen. Nicht wenige Sachverhalte galt es zu klären sowie finanzielle Abläufe zu vereinfachen. Zudem war es nötig, geeignete Vertrauenspersonen zu finden, welche künftig wichtige Aufgaben für Sachham übernehmen werden sowie das Sachham-Board in Nepal vermehrt aktiv mit einzubeziehen.
Unsere Tage in Kathmandu waren mit diesen Themen gut gefüllt.
Ergebnis all dieser Aufgaben ist jetzt eine Organisation, getragen von jungen Nepali, welche, ganz im Sinn von Kathrins Engagement, die Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen weiterführen.
Sachham Nepal besteht jetzt aus vier Bereichen:
Sachham Home
Das Heim für diejenigen Kinder, welche nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, führen wir weiter. Es sind aktuell 5 Kinder - Kiran, Pabitra, Ashmita, Ramita und neu Nabina, zwischen 8 und 15 Jahren, die von Anjali Shresta betreut werden.
Erfreulich ist, dass wir aus dem provisorischen Appartement in ein neues Zuhause am Stadtrand, in Sundarijal, umziehen konnten. Ganz in der Nähe befindet sich auch eine gute Schule. Diese für die Kinder optimale Lösung hatte zur Folge, dass wir für die Studenten Arati, Ashish und Sakar eine neue Bleibe finden mussten. Alle drei sind jetzt in einem Hostel für Studenten bestens untergebracht, wo sie sich schon gut eingelebt haben.
Sachham Scholar Program
Dieser Bereich von Sachham umfasst alle Kinder und Jugendlichen/Studenten, die bei ihren Eltern oder im Hostel wohnen. Die Begleitung dieser Kinder und Jugendlichen obliegt Gyanu Mainali. Gyanu ist ein langjähriger Freund von mir, den ich als Guide kennen und schätzen gelernt habe. Neben der Begleitung und Beratung der Schülerinnen, Schüler und Studenten in Karriere- wie auch in Alltagsfragen, wird er engen Kontakt zu allen Schulen pflegen, um die Qualität der Ausbildung sicher zu stellen.
Seine Erfahrungen und Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten sind von unschätzbarem Wert und werden Allen zugute kommen. Anjali und Gyanu stehen im regen Austausch und unterstützen sich. Durch den Einbezug von Gyanu ist auch eine optimale Anbindung an Bhairab, den Buchhalter der Nepali Organisation von Sachham gewährleistet, was in der Vergangenheit oft nicht der Fall war.
Sehr erfreulich ist, dass wir acht Kinder und einen jungen Erwachsenen neu ins Schulprogramm aufnehmen konnten. Insgesamt unterstützt Sachham Nepal aktuell 26 Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in die Selbständigkeit.
Sachham Projects
Kathrins letztjährige Erfahrungen, sowie der Austausch mit verschiedenen Leuten vor Ort, machen deutlich, dass sich der Übergang der Jugendlichen nach obligatorischer Schule ins Berufsleben oft schwierig gestaltet. Um diesen Übergang zu erleichtern, haben wir mit der CH-Botschaft in Kathmandu Kontakt aufgenommen.
Dort ist uns Usha Bhandari als sehr erfahrene Projektleiterin wichtige Ansprechperson für alle anstehenden Fragen. Sie pflegt wichtige Verbindungen und ist bestens vernetzt.
Unser Ziel ist, Angebote zur beruflichen Qualifikation aufzubauen, die es bis anhin in Nepal noch nicht gibt. In Abklärung ist zur Zeit noch die Stellenbesetzung.
Sachham Cooperation
So wie wir für die Entwicklung von Projekten mit der CH-Botschaft kooperieren, werden wir auch mit anderen Organisationen, die sich in ähnlicher Form für die Entwicklung und Ausbildung von Kindern einsetzen, die Zusammenarbeit suchen. Bereits Kontakt aufgenommen haben wir mit der ‚Laxmi Pratisthan Foundation‘. Dies ist eine Familienstiftung, welche verschiedene Projekte zur schulischen und gesellschaftlichen Entwicklung mit Kindern durchführt. In Gesprächen mit Bishnu und Krishna Gautam haben wir sehr schnell gemerkt, dass wir über viele Aspekte unserer Arbeit ähnlich denken und wir uns gut gegenseitig unterstützen können. Sehr interessant sind ihre konkreten Ideen und deren Umsetzung, welche unsere Arbeit nachhaltiger gestalten sollen.
In der Chitwan Region haben wir zudem sehr interessante Kontakte zu Deepak Bhandari knüpfen können. Der Kontakt ist über Kiwanis entstanden. Deepak engagiert sich jedoch weit darüber hinaus für Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wir werden auch diesen Kontakt weiter pflegen und schauen, ob und in welcher Form sich daraus auch konkrete Hilfe entwickeln kann.
Aus all diesen Aufgaben und Verpflichtungen ist ein Budget entstanden, das ambitioniert, aber durchaus realistisch ist. Selbstverständlich werden wir dies nur mit und dank der Unterstützung unserer Mitglieder, Spenderinnen und Spender schaffen.
Darüber hinaus ist mehr als erfreulich, sozusagen ein administrativer Quantensprung, dass wir es trotz Gegenwind hinbekommen haben, die meisten finanziellen Abläufe über e-Banking abzuwickeln. Die leidige Geschichte mit den Checks, die uns viel Kopfzerbrechen verursacht haben, gehört damit endgültig der Vergangenheit an. Ich gehe davon aus, dass sich dadurch künftig auch die Arbeit von Jolli vereinfachen wird
Mein persönliches Fazit:
Den Jahresbericht schreibe ich im Hotel in Kathmandu, eingeholt von der nächsten Covid-Welle und blockiert durch den Lockdown. Leider auch im Wissen um den tragischen Tod von Lomas, dem Vater von Evangelina, die wir neu in unser Schulprogramm aufgenommen haben. Jetzt warte ich auf die Möglichkeit, mit einem Charterflug zurück nach Hause zu kommen.
Glücklicherweise überwiegen unsere positive Erfahrungen und die Zuversicht, jetzt die richtigen Menschen vor Ort zusammengeführt zu haben, um die wichtige Arbeit für Sachham weiterzuführen. Auch wenn dieser Lockdown wieder schwer auf der Bevölkerung lastet, zeigt sich, dass sowohl Heim als auch das gesamte Schulprogramm gut funktionieren.
Lebensumstände und Alltag werden auch nach dem Lockdown in Nepal weiterhin schwierig bleiben, umso wichtiger ist es deshalb, nicht aufzugeben und unsere Arbeit dort fortzuführen. Es sieht ganz danach aus, dass wir diese Bewährungsprobe mit dem neuen Team bestehen werden.
Kathmandu, 20. Mai 2021 I Andreas Hänggi
Generalversammlung 2021
Unsere diesjährige Generalversammlung wird am 21. Juni 2021 stattfinden.
Wann und wo: 18:00 im Matts & Elly, Erlenmattstrasse 93, 4058 Basel.
Kathrin und Andreas werden dann von ihrer Nepalreise zurück sein und viel zu berichten haben. Wir freuen uns, viele von Euch begrüssen zu dürfen.
Ausblick 2021
Nach dem, durch die Pandemie geprägten, zurückliegenden Jahr, stehen wir auch künftig vor einigen Herausforderungen. Trotz allem sind wir verhalten optimistisch, dass im laufenden Jahr wieder etwas mehr ‘Normalität’ einkehrt und wir mit unserer Hilfe dafür sorgen werden, dass die Kinder wieder in die Schulen zurückkehren können.
Wir haben in den zurückliegenden Wochen und Monaten intensiv daran gearbeitet, Sachham neu zu strukturieren, um die Hilfe auch in Zukunft sicher zu stellen. Wir sind überzeugt, dass es dem Vorstand gelungen ist, die notwendigen Schritte zu tun: Wir haben uns neu organisiert, den Auftritt von Sachham leicht überarbeitet und sind damit auf diverse Organisationen und Stiftungen zugegangen, um Mittel zu beschaffen. Und wir haben die Strukturen und die konkrete Hilfe in Nepal überdacht. Entstanden ist daraus unter anderem ein neues Projekt:
In Ergänzung zu unseren Kooperationsprogrammen mit der CH-Botschaft, haben wir den Aufbau eines kleinen Ausbildungsbetriebs für junge Frauen geplant. In Nähkursen, angeleitet von Celina, lernen die jungen Frauen die wichtigsten Techniken, um selbständig einfachere Kleidungsstücke, Taschen und Kissen nähen zu können. Für den Vertrieb sind wir in Kontakt mit einem CH-Startup für nachhaltige und fair produzierte Textilien, Bekleidung und Accessoires. Unser Ziel ist, den Frauen einen sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu bieten. Die Zertifizierung der erworbenen Fähigkeiten erfolgt über das RPL-Programm (Recognition of Prior Learning) der CH-Botschaft in Kathmandu.
Unser Hauptanliegen jedoch bleibt, dass wir benachteiligten Kindern und Jugendlichen den Besuch der Schule, sowie eine nachfolgende Ausbildung und Zertifizierung ermöglichen.
Mit viel Erfahrung und neuen Ideen im Gepäck reisen wir, Kathrin und Andreas, am 3. April für einen Monat nach Nepal, um die Hilfe vor Ort neu zu organisieren und sicher zu stellen. Wir freuen uns sehr, dass es wieder möglich ist nach Nepal zu reisen, wo wir sehnlichst erwartet werden.
Mehr zu dieser Reise und dem geplanten Projekt schildern wir Euch im nächsten Reisebericht.
Februar 2021 - ah
Rückblick 2020
Das zurückliegende Jahr war auch in Nepal besonders geprägt von den Auswirkungen der globalen Covid-Pandemie. Am 24. März 2020 wurde ein strenger Lock down verhängt, der später noch einmal ausgeweitet wurde. Die Menschen durften pro Tag höchstens zwei Stunden ihr Haus verlassen, um das Nötigste einzukaufen. Der internationale Flughafen in Kathmandu blieb bis zum 15. Mai geschlossen. Die Maßnahmen waren zunächst wirkungsvoll, trotzdem erlebte auch Nepal eine zweite Welle mit deutlich mehr Ansteckungen und auch Todesfällen.
Hilfe gegen den Hunger
Die strenge Ausgangssperre und die zahllosen, überstürzt zurückgereisten Arbeitskräfte aus dem Ausland, führten zu einem verheerenden Notstand, vor allem bei der armen Bevölkerung. Die Grenzen zu Indien und China, den beiden Hauptlieferanten für Lebensmittel, Medikamente und Benzin, waren geschlossen. Dadurch erlitt ein Grossteil der Bevölkerung Hunger.
Sachham hat deshalb beschlossen, mit Spendengeldern zunächst alle Kinder, Jugendlichen und deren Familien mit Lebensmitteln zu unterstützen, die bei Ausbruch der Pandemie in unseren Hilfsprogrammen integriert waren.
Diese konkrete Sachhilfe hat bedeutende Mittel verschlungen. Aber wir gehen davon aus, dass noch weitere Lebensmittelversorgung nötig sein wird.
Februar 2021 - ah
Bericht Juni 2019
Der Besuch in diesem Frühjahr war etwas anders als in den übrigen Jahren. Ich habe mich endlich damit abgefunden, dass ich verkleinern und nicht vergrössern muss. Wenigstens im Moment, wie es später herauskommt weiss ich noch nicht.
Ich ertrage die langen Flüge und die schlechte Luft in Kathmandu nicht mehr gut. Mein Husten und Schnupfen bessern nicht seit sieben Monaten. Zudem wurden in Kathmandu fast alle Strassen und Strässchen gleichzeitig gemacht. Der Wind brachte täglich riesige Staubwolken in den hintersten Winkel jedes Hauses. Zudem war die Verschmutzung der Motorräder und Autos fast endlos.
Das alles machte mir seit Monaten zu schaffen und es trat, trotz dauernden Arztbesuchen, keine Besserung ein.
Aber das allein ist es nicht. Wir haben fast kein Geld mehr und ich merkte, dass es vielen NPO gleich geht. Auch in der Schweiz mussten die „Non Profit Organisations“ sehr umstellen und neu überdenken.
Da vom letzten Herbst bis im Frühling fast alle Studenten die intern wohnten, auszogen, brauchten wir die vielen Zimmer nicht mehr. Es war nötig einigen Studenten ein Zimmer extern einzurichten, weil sie zu weit vom College entfernt waren. Wenigsten ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl, einen Kasten oder ein Gestell brauchten sie. Auch Leintücher, ein wenig Geschirr und Besteck, eine Reispfanne, waren nötig.
Haushaltungskosten, Miete, Taschengeld und andere Ausgaben wie Arztkosten, waren nötig. Nebst den Schulkosten die - je nach Ausbildung - wirklich teuer sind.
Im Herbst 2018 und Frühling 2019 haben fast alle Studenten - bis auf zwei - das Haus verlassen. Wir hatten ganz erfreuliche Abschlüsse und die übrigen studieren jetzt weiter. Eine Studentin lernt noch gut Deutsch und beginnt ihr Medizin Studium im Herbst in Deutschland.
Zwei verliessen ihr Studium, beide arbeiten zur Zeit in einem Restaurant. Einer konnte eine Art Anlehre machen im Hyatt in Kathmandu. Er wartet auf das Visum um ins Ausland zu gehen.
Drei der Krankenschwestern sind auch in den Frühlingsmonaten fertig geworden. Sie würden sich gerne weiter bilden, aber das geht im Moment von uns aus nicht.
Eine junge Frau hat soeben den Kurs zur Krankenschwester begonnen. Sie wird auch vier Jahre haben bis sie die Ausbildung beenden kann. Ob wir ihr finanziell helfen können, kommt darauf an, wie viel Geld wir noch regenerieren können.
Alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern
In Sachham sind nur noch SIEBEN Kinder und zwei Mütter. Vier der Kinder haben keine Mutter bei uns. Sie können auch nicht auf diese Mutter zählen.
Für diese vier Geschwister bin ich in zwei Heime zu Gesprächen gegangen. Aber es wird erst im Herbst entschieden wohin sie gehen können.
Wenn diese Kinder weg sind, möchte ich die zwei Mütter, (noch dazu eine Lehrerin die jetzt Jahre bei uns Aufgabenstunde gab), zusammen in einer Wohnung unterbringen. Sie könnten selbständig wohnen und arbeiten gehen und wir würden versuchen, die Schule der Kinder zu bezahlen.
Das würde heissen, dass wir nur noch eine Teilzeitleitung für die Finanzen hätten und für den Kontakt mit den Schulen.
Die Reinigungsfrau und die Lehrerin brauchen wir jetzt nicht mehr. Wir sind in 2x 2-Zimmerwohnungen. Dafür bezahlen wir 320.—. Vorher haben wir für das Haus über 900.— bezahlt. Im Moment brauchen wir nicht mehr.
Riehen, Dezember 2018
Unterstützung für die Zukunft
Unterstützung für die Zukunft - Sachham Verein Nepal
Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung. - John F. Kennedy
Liebe Leserinnen und Leser
„Sachham“ steht für Stärke, Fähigkeit & Kraft – Werte, die wir mit unseren Projekten den besonders vernachlässigten Menschen der nepalesischen Gesellschaft zukommen lassen.
Sie fragen sich warum wir tun, was wir tun?
Der Herzenswunsch von Kathrin Baumgartner ist es, dass Kinder, welche im Kinderheim gelebt haben, nach ihrer obligatorischen Schulzeit finanziell unterstützt werden, damit sie ein Studium absolvieren können. In Nepal gibt es kaum für die Nepalesen erschwingliche Ausbildungen. Ein Studium für Jugendliche ist unabdingbar für ihre Zukunft.
Sachham stellt sich vor:
Was wir genau tun
Momentan wohnen 2 Mütter mit ihren Kindern, sowie 4 Geschwister aus ländlicher und ärmlicher Gegend bei uns im Sachham-Haus. Sachham ermöglicht vor allen diesen 4 Geschwister die Chance auf Bildung. Was für uns kaum vorstellbar ist, ist zwischen Eltern/Kinderbeziehung und Bildung zu entscheiden zu müssen. Daher ist es uns sehr wichtig, den Kontakt zu der Familie mindestens einmal im Jahr zu ermöglichen.
Warum sind wir erfolgreich
Uns zeichnet aus, dass wir Kinder und Jugendliche aufnehmen, welche gewillt sind zu lernen für ihr Studium.
Was haben wir bisher erreicht
Im Jahr 2014 haben wir den Verein gegründet und seither konnten wir bereits einige Erfolge erzielen. Junge Menschen konnten mit unserer und Ihrer Unterstützung ein Studium erfolgreich abschliessen oder schliessen es in Kürze ab. Folgend ein paar Beispiele:
Drei Krankenschwestern schlossen ihre Ausbildung erfolgreich ab und können nun ihr Leben finanzieren und ihren Traum leben. Eine Studentin hat mit einem sehr guten Resultat ihr Studium im Hotelmanagement abgeschlossen und wird noch diesen Dezember für ihr Praktikum nach Japan fliegen. Ein weiterer Student konnte im Hotel Hyatt eine Ausbildung als Koch erfolgreich abschliessen und wird im Frühling nach Dubai reisen um sich weiterzubilden.
Was benötigen wir und wozu
Alleine die Ausbildungskosten (ohne Kost und Logis) belaufen sich auf rund 25’000 CHF im Jahr.
Was Sie dazu beitragen können
Um Jugendlichen die erwähnte Perspektive zu ermöglichen sind wir auf jede Hilfe angewiesen. Ob Sie lediglich einige Franken oder eine grössere Summe in den Verein einbringen möchten, spielt keine Rolle. Jede Unterstützung ermöglicht uns, den Grundsatz «Bildung für alle» weiter zu verfolgen. Ihre Spende gibt einem Teil der Jugendlichen in Nepal die Chance, eine solide Ausbildung zu absolvieren und für die Zukunft und das Leben gewappnet zu sein. Gemeinsam schaffen wir es, einigen wenigen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Ihre Spende hilft uns für eine direkte, nachhaltige Hilfe vor Ort. Bei dieser Unterstützung geht es letztendlich um ein würdiges Mensch Sein.
Xenia Lehner
IBAN: CH450023323315968440V
Sollten Sie einen Einzahlungsschein benötigen, zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden.
Riehen, Dezember 2018
Weihnachtsbrief 2018
Liebe Freunde und Spender
Vielleicht empfinden Sie diesen Brief nicht so ganz als Weihnachtsbrief. Ich habe mich aber – nach langem Überlegen – dazu entschieden, diese Zeilen so zu schreiben wie mir zu Mute ist.
Sicher hängt ein Teil des finanziellen Zustandes unseres Vereins mit meinem Herzinfarkt vor einem Jahr zusammen. Danach verlor ich für ein paar Monate den Elan und die Kraft mich ganz einzusetzen. Ein solches Verhalten wirkt sich meistens erst ein paar Monate, oder sogar ein Jahr später aus.
Nach dem Erdbeben 2015 hat «Sachham» viele Spenden erhalten. Wir setzten dieses Geld für den Aufbau von Häusern ein, wie wir es versprochen haben.
Nach dieser Katastrophe gab es auf der Welt andere Erdbeben, Kriege und die grosse Flüchtlingswelle begann. Diese weltweiten Krisen führen dazu, dass soziale Organisationen Gelder benötigen.
Ich verstehe das alles und doch hoffe ich, dass wir wenigstens die Studenten - die ihr Studium mit unserer Hilfe begonnen haben - bis zum Schluss ihres Studiums finanziell begleiten können.
Diesen neuen Verein «Sachham» habe ich 2014 gegründet, weil viele Kinder in Nepal endlich die Schule besuchen können, doch die Fortsetzung zu einem Studium gänzlich fehlt. Dort sah ich unser Potential.
Sicher haben noch lange nicht alle Kinder eine Möglichkeit die Schule zu besuchen und die Mädchen sind immer noch im Nachteil.
Einer meiner Bekannten will den Eltern mit Mädchen NRp. 100 (Fr. 1.--) im Monat spenden. Er ist überzeugt, dass sehr viele Eltern für diesen Betrag ihre Mädchen in die Schule schicken. Denn nach wie vor boomt der Mädchenhandel und die «Händler» versprechen den Eltern Geld zu geben und dazu noch die Schulbildung der Tochter zu finanzieren.
Alle Kinder, die ich in den letzten elf Jahren in Nepal kennen lernte, gaben alles für ihre Ausbildung. Während der Schulzeit bleibt ihnen fast keine Zeit zum Spielen. Wenn sie am Nachmittag um 16 h nach Hause kommen, gibt es ein kurzes Z’vieri und anschliessend erwartet sie eine Aufgabenstunde von 1 ½ - 2 Stunden.
Auch wenn die Schüler das zwölfte Schuljahr mit besten Noten abgeschlossen haben, kann es sein, dass sie keine Möglichkeit haben zu studieren - weil die finanziellen Mittel fehlen - und oft bleibt ihnen nur noch das Ausland als Fremdarbeiter.
In diesem Herbst haben vier Studentinnen mit einer Bestnote ihre Ausbildung als Krankenschwester, im Hotel Management, der Medizin, Management und Commerce, abgeschlossen.
Ein Student hat ein vier jähriges Studium begonnen. Er kann nicht mehr intern wohnen, weil das Collage zu weit entfernt liegt.
Ich hoffe nun fest, dass wir für die nächsten vier Jahre genug Geld erhalten, damit wir die restlichen Studenten und die sieben Kinder mit ihren zwei Müttern unterstützen können.
Es ist mir bewusst, dass Sie viele Spendenbriefe erhalten, für mich ist es aber der einzige Weg an Sie zu gelangen.
Ihnen wünsche ich eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein glückliches Neues Jahr.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
Kathrin Baumgartner
Riehen, Dezember 2018
Perspektiven als Triebkraft des Lebens
Ziemlich genau vor einem Jahr verbrachte ich zwei Monate in Nepal. Das scheinbar endlose Elend und die grosse Armut in diesem wundervollen Land mögen einen dazu verleiten, weg zu sehen aus purer Hoffnungslosigkeit und Überforderung. Doch wenn man an eine bessere Zukunft glaubt, eine Perspektive hat, gewinnt man die nötige Zuversicht, Dinge zu verändern.
Perspektiven geben einem die Chance, sein Potential zu entfalten, über sich selber hinaus zu wachsen und einen Weg auch bei widrigen Umständen weiter zu gehen. Ich kenne es aus meinem eigenen Leben: in einer schwierigen Zeit ein Ende in Aussicht zu haben, den zu erklimmenden Gipfel in erreichbarer Nähe zu sehen oder auch bloss nach einem beschwerlichen Tag einen schönen Abend vor mir zu haben, gibt mir die nötige Energie, manchmal auch zusätzlichen Mut oder Wille, nicht aufzugeben, noch weiter zu gehen oder nochmals richtig effizient zu sein.
Dies ist es, was ich an Kathrin stets bewunderte: trotz widrigsten Umständen, nicht aufzugeben und dabei niemals ihre Ideale zu verleugnen, niemals das Wohl und die Perspektive der betroffenen Menschen aus den Augen zu lassen, im Gegenteil, genau diese immer als oberstes Ziel der Arbeit zu sehen! Ich weiss, wie schwierig das sein kann in einem Land, das unserer Kultur so fremd ist, wo Korruption an der Tagesordnung steht und Arbeitshaltung sowie gesellschaftliche Normen sich doch so sehr von unseren Ideen unterscheiden…
Das Projekt Sachham Nepal bietet Kindern, Jugendlichen und alleinerziehenden Müttern – den schwächsten Gliedern in einem so mittellosen Land wie Nepal – die Perspektive eines besseren Lebens. Mit ihrer ganzen Erfahrung und all ihrem Herzblut steckt Kathrin unbezahlbare Energie in die ganz persönliche und individuelle Betreuung und Begleitung dieser Menschen. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass die Perspektiven für alle Menschen von Sachham weiter bestehen bleiben können und damit ein bisschen mehr Hoffnung nach Nepal und in die Welt gebracht werden kann.
Solvey Schüle
Riehen, März 2018
Bericht Januar 2018
Weil ich im Herbst nicht - wie gewohnt - nach Nepal fliegen konnte, hat sich im Januar für mich ein grosses Programm ergeben.
Das grösste Problem aber wurde für mich die Kälte. Da nützten keine drei, vier Schichten warme Kleider und auch die Nächte blieben mit fünf Bettflaschen sehr ungemütlich.
Trotzdem verbrachte ich eine sehr schöne Zeit in Kathmandu und ich durfte viel Hilfe und viele gute Freunde erleben.
Am Tag nach meiner Ankunft hat uns Malika Prasai verlassen. Das war so abgemacht. Es hat auch ein paar Tränen gegeben. Malika war seit dem Anfang von Sachham als Managerin bei uns und so intensiv und nahe beisammen zu leben, gibt oft eine tiefere Beziehung. Ich danke Malika herzlich für Ihre Arbeit für Sachham.
Ich hoffte natürlich eine neue Leitung für den Verein zu finden. Das war der Grund, weshalb ich im Januar kam. Ich wünschte mir eine Frau und einen Mann.
Das fand ich auch. Maya hat ihre Ausbildung als Sozialarbeiterin fertig und hat als Lehrerin gearbeitet und Bire wird in drei Monaten seine Prüfung als Sozialarbeiter machen.
Im letzten Frühjahr habe ich die grosse Reise ins Dorf unserer 4 Kindern beschrieben. Wir haben eine sehr gute Zeit verbracht und auch die Familie wieder zusammenbringen können.
Im Herbst kam dann die Nachricht, dass die Mutter der Kinder wieder psychisch sehr krank und weggelaufen sei. Als sie zurückgebracht wurde, musste sie an Händen und Füssen an ihr Bett gebunden werden. Ich ertrug diesen Gedanken fast nicht.
Die Kinder verstanden nicht, warum sie ihre Mutter nicht anrufen konnten.
Nach unserem Besuch im Frühjahr hatten sie immer sehr ungezwungene Gespräche mit ihr.
Ich fragte die Brüder im Januar bei ihrem Besuch in Kathmandu, wie hoch die Kosten für eine Behandlung ihrer Schwester sei. So holte ich auf der Bank den genannten Betrag, damit die Mutter in ein nahe gelegenes Spital gebracht werden konnte. Ich gab den Onkeln ein paar Fotos der Kinder mit, bat sie, diese Bilder in der Nähe des Bettes aufzuhängen.
Ich hoffe, wenn sich die Mutter wieder besser fühlt, dass ihr die Bilder der Kinder Mut zum Leben geben.
Der neueste Bericht über sie war schon viel besser. Sabina, (so heisst die Mutter der Kinder), helfe wieder Wasser tragen und übernehme kleine Aufgaben. Ich habe auch jemanden gefunden, der kontrolliert ob unser Geld wirklich für Sabina eingesetzt wird.
Die zwei Brüder waren auch sonst sehr deprimiert bei ihrem Besuch und der ältere, (den wir auch im Studium unterstützen), musste sein Studium vorläufig unterbrechen. Nebst der kranken Schwester, ist beim ersten grossen Schneefall auch noch ihr Haus zusammengestürzt. Das Haus wieder aufzubauen würde Fr. 7000.- kosten.
Bevor ich Anfangs Januar nach Nepal abreiste, erreichte mich noch eine freudige Nachricht. Mein Kollege fragte mich, ob die drei Kinder - die wir im Frühjahr in ein anderes Heim brachten - ein paar Tage zu uns in die Ferien kommen dürften. Das erlaubte ich gerne.
Wir Erwachsenen und unsere sieben Kinder freuten sich sehr über den Besuch.
Es schien, als wären sie nie getrennt gewesen und sie erinnerten sich noch an Sprüche und Witze, die sie vor neun Monaten gemacht haben, vor allem merkten wir, dass die drei Kinder sehr gut in ihr „neues“ Heim passen und dort sehr glücklich sind. Trotzdem freuen sich alle auf die nächsten „Ferien“ zusammen.
Mütter mit Kindern haben wir zurzeit nur zwei im Haus. Eine arbeitet als Hausmutter bei uns und macht ihre Arbeit sehr gut und die zweite Mutter, haben wir jetzt als Köchin fest angestellt. Beide sind sehr wichtige Stützen im Haus.
Im Frühjahr möchten wir wieder ein/zwei Mütter und ihre Kinder aufnehmen. Ich hoffe, bis dann sei das neue Leiterteam eingearbeitet. Es braucht - nebst viel Verständnis - ziemlich Kraft und eine konsequente Haltung um die neuen Mütter an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen zu können.
Die Jugendlichen, die extern oder intern wohnen, gehen ihren Studien nach.
Sie müssen viel lernen und die Kosten sind sehr unterschiedlich und zum Teil hoch. Aber es macht uns Freude, weil sich alle sehr Mühe geben und auch sehr dankbar sind für unsere Unterstützung.
Ich merke, dass viele von ihnen unsere Unterstützung brauchen um ihr Selbstvertrauen zu fördern. Sie wollen auch jemanden, dem sie ihre Sorgen und Ängste mitteilen können und sie müssen merken, dass nicht jedes Problem so schwer wiegt und fast unlösbar ist. Manchmal brauchen sie eine Korrektur ihres Verhaltens. Das akzeptieren sie ohne weiteres.
Die Studenten helfen auch im Haushalt mit. Sie kochen am Samstag, wenn ihr freier Tag ist, putzen ihr Zimmer und besorgen abwechslungsweise den Abwasch am Abend.
Wir sind auch froh, dass wir einige Mütter ausserhalb unseres Hauses unterstützen können. Das sind Frauen, die seit Jahren mit ihren Kindern allein leben. Zum Teil kommen sie immer wieder mit der Frage, ob wir ihre Töchter oder Söhne mit dem Schulgeld unterstützen könnten. Es tut mir jedes Mal leid, wenn ich ihnen nicht helfen kann. Zum Teil kenne ich sie seit 8 Jahren. Tapfere Frauen, die nie aufgeben und immer wieder versuchen, ob es bei meinem jetzigen Besuch in Nepal für ihre Kinder reicht.
Wir werden auch immer wieder um Nothilfe angegangen. Ich hoffe, dass es mir möglich ist, da und dort einspringen zu können. Wir werden gefragt, ob wir Examensgeld von ca. CHF 120.- - 150.- auslegen können, weil die Mutter keine Arbeit hat oder krank war. Ein Instrument kaufen für ein musikbegabtes Kind, oder ein Handy anschaffen, mit dem die Schulaufgaben vom College empfangen werden können.
Im Behindertenheim helfen wir immer noch mit Windeln. Im Winter braucht es davon mehr. Aber es hat sich viel verändert. Seitdem eine australische und eine Nepali Gruppe sich auch um das Heim kümmern, wurde viel verbessert. Es hat im Haus ein Dach gegen die Sonne und den Regen, neu gibt es warmes Wasser und eine Waschmaschine und – was ganz wichtig ist - Rollstühle. Vorher lagen die schwer Behinderten den ganzen Tag am Boden. Das war auch für die Pflege der Behinderten sehr schwierig. Die heilpädagogische Betreuung fehlt natürlich fast ganz. Aber wenn die Fortschritte so weitergehen wie im vergangenen Jahr, bleibt doch die Hoffnung auf eine Verbesserung.
Im Weiteren stellte ich in Nepal eine neue Tendenz fest, die mich freute.
Drei meiner Besucher haben unabhängig voneinander über ihre Zukunftsideen gesprochen. Sie meinten:
In 10 - 20 Jahren werde es nicht mehr möglich sein für ihre Sozialen Heime und Betriebe genug Geld zu generieren. Sie würden sich überlegen einen Nebenverdienst aufzubauen.
Zwei haben schon begonnen, Bio Gemüse anzupflanzen. Zum Teil auf dem Land ihrer Väter. Dies kostet keine Miete und das Land ist wieder genutzt. Wir erhielten ein Angebot, dass wir Teppiche, die - wenn es gewünscht wird - selber entworfen werden können, verkaufen und einen Teil des Gewinns für den Verein Sachham erhalten. Ich habe schon jetzt Fotos und Muster von Farben und verschiedenen Garnen mit nach Hause gebracht, aber ich weiss, dass es nicht leicht sein wird einen eigenen Verkauf aufzubauen.
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich für die vielen Beiträge, Spenden und das grosse Verständnis für die Hilfe in Nepal. Ohne Sie wäre die Unterstützung in Kathmandu nicht möglich.
Gerne weise ich Sie auf unsere GV am 11. April 2018 um 19.00 Uhr im Pflegeheim Wendelin an der Inzlingerstrasse 50, in 4125 Riehen, hin. Sie sind alle herzlich eingeladen. Nach der ordentlichen Sitzung und ein paar Bildern hält das Wendelin - wie immer - einen Aperitif bereit.
Ich freue mich viele von Ihnen begrüssen zu dürfen. Ich danke der Heimleitung, dass wir auch dieses Jahr unsere GV im Wendelin zu Gast sein dürfen.
Herzlich grüsst Sie Kathrin Baumgartner
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